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Anleitung für Deine Selbstständigkeit

Kurz vorab: Wenn Du überlegst Dich selbstständig zu machen, gebe ich Dir alleine dafür schon mal einen High-Five!

Ich gehe diesen Weg nun seit 2014 und es war die beste Entscheidung meines Lebens, meine eigene Chefin zu werden. Es gibt so viele Dinge, die FÜR eine Selbstständigkeit sprechen. Selber Verantwortung tragen, das Geld für sich selber und nicht für den Chef zu verdienen, die bessere Vereinbarkeit mit Kind und Familie, sich die Kunden selber auszusuchen, einen besseren Work-Life-Flow, mehr Spaß bei der Arbeit u.v.m.

Die einzige Hürde, die vor diesem ganzen Spaß kommt, ist, den Mut aufzubringen, diesen grooooße Sprung zu wagen. Leichter fällt es aber, wenn man sich gut vorbereitet fühlt und auch wirklich weiß, was man da tut.

Um Dir bei der Vorbereitung und Entscheidungsfindung zu helfen, habe ich Dir einen kleinen Leitfaden erstellt, an dem Du dich bei Deiner Planung und Überlegung lang hangeln kannst.

 

Welche Art der Selbstständigkeit passt zu Dir?

VOLLZEIT: Der totale Sprung ins kalte Wasser. (Nur mit genügend Rücklagen zu empfehlen.)

NEBEN EINER VOLLZEITSTELLE: Wird nicht lange gut gehen, da man dann nur noch am arbeiten ist … (Außer Du stehst drauf.)

NEBEN EINER TEILZEITSTELLE: Kann ich Dir aus eigener Erfahrung wirklich nur empfehlen! (Sicherheit + kreative Freiheit = HAPPY YOU)

 

Das liebe Geld …

▢ Erstelle mal eine Liste mit Deinen fixen Ausgaben.

▢ Berechne, was Du verdienen müsstest, um gut leben zu können.

▢ Einen Teilzeitjob für die Fixkosten, und um Luft für die freie Arbeit zu haben, ist eine gute Probier- und Übergangslösung. Finde einen Job, bei dem Du mit relativ wenig Stunden (20-25 Std. die Woche) Deine Fixkosten decken kannst. Dann hast Du immer noch mindesten 20 Stunden die Woche Zeit für DEINE Arbeit.

▢ Auch „Abfallprodukte“ Deiner Arbeit als Fotograf, Designer oder Texter können zu Geld werden.

▢ Überlege Dir auch andere Einnahmequellen außer aus Deinem Kerngeschäft. Z.B. arbeite mit Affiliate Links auf Deinem Blog (z.B. Amazon), stelle Fotos in Stockdatenbanken ein, verkaufe digitale Inhalte online, Kooperiere mit anderen Firmen u.s.w.

▢ Wenn Du gleich voll im Alleingang durchstartest, dann such Dir ein paar größere Auftraggeber, für die Du regelmäßig als Freelancer arbeiten kannst. Das bringt schon mal eine kleine Sicherheit Deiner Finanzen mit sich. Aber Achtung: Du darfst nicht NUR oder HAUPTSÄCHLICH für diese arbeiten, da Du sonst als Scheinselbstständig gelten könntest.

▢ Versuche unbedingt mit einer Rücklage von ca. 2-3 Monatsgehältern zu starten, damit Du keine schlaflosen Nächte hast, sondern Dich entspannt auf das Abenteuer als kreativer Selbstständiger einlassen kannst. Es geht auch ohne oder mit weniger und kommt darauf an, wie abenteuerlustig du bist. 😉

▢ Denk auch am Anfang daran, dass Du alle Einnahmen versteuern musst. Der Steuersatz kann, je nach Einkommen, zwischen 11% und 42% liegen. Rechne lieber mal mit dem Mittelmaß von 20% und leg Dir von jedem verdienten Euro am besten 20 Cent zur Seite. Du wirst später froh sein! (Wenn Du insgesamt, mit all Deinen Jobs, weniger als 8.800€ im Jahr verdienst, bist du übrigens von der Einkommenssteuer befreit.)

 

Wie läuft das mit den (Sozial-)Versicherungen?

▢ In Deutschland bist Du als Selbstständiger nur verpflichtet, in einer Krankenkasse zu sein. Dies kann freiwillig in der gesetzlichen- oder in einer privaten Krankenkasse sein. Die Renten-, Arbeitslosen und Pflegeversicherung kannst Du freiwillig füttern oder anders dafür Vorsorgen. Solange Du nebenbei noch (in Teilzeit) angestellt bist und (vorm Finanzamt) in diesem Job den größeren Teil Deines Einkommens verdienst, bist Du komplett über diese Anstellung sozialversichert!!!

▢ Krankenkassen bieten Existenzgründern oft günstige Tarife an. (Bei der TK ca. 335€ im Monat)

▢ Möglich wäre auch die Versicherung über die Künstlersozialkasse, wenn Du ein selbständiger Künstler oder Publizist bist. (Dazu zählen auch Grafiker und Texter.) Hier zahlst Du selber nur die Hälfte aller Beiträge, die andere Hälfte zahlt die KSK.

▢ Eine Rechtsschutz- oder Berufshaftpflichtversicherung brauchst Du erst mal noch nicht. (Wenn Deine Auftragswerte nicht schon wirklich super krass durch die Decke schießen…)

 

Wie komme ich an Kunden?

▢ Erzähle einfach JEDEM was Du tust und bitte die Leute Dich zu empfehlen.

▢ Zeige Dich auf Deiner Website mit all Deinen einzigartigen Fähigkeiten und Deiner Persönlichkeit. Das zieht exakt DEINE perfekten Kunden an.

▢ Mach ein paar Sachen für Dein Portfolio – auch wenn es keine echten Jobs sind – und stelle sie auf Deine Seite oder auf Xing, Das Auge usw …

Netzwerken, Netzwerken, Netzwerken – über Facebook Gruppen, Workshops, regional oder über Deine (Mikro-)Blogs wie Instagram, Facebook und Co.

▢ Manchmal lohnt es sich am Anfang auch ein paar Sachen als Gegengeschäft oder gratis zu machen. Damit meine ich nicht, dass Deine Arbeit am Anfang nichts Wert ist, sondern dass Du damit eventuell Aufmerksamkeit von wirklichen Kunden bekommen kannst oder sich echte Folgeaufträge ergeben. Dies empfehle ich Dir aber nur für kleinere Firmen oder Gründer zu tun, da große Firmen dies viel zu schnell ausnutzen könnten. Jetzt die Ausnahme von der Regel: wenn diese große Firma aber eine sooo super Referenz für dich ist, und sie dich eventuell über Social Media auch noch hyped, dann los! Du musst immer abwägen zwischen Einsatz und Nutzen. Hör auf Deinen Bauch.

 

So startest Du richtig:

▢ Als erstes musst Du ein Gewerbe beim Gewerbeamt Deiner Stadt anmelden. Das kostet ca. 30€.

▢ Wenn Du als Kleinunternehmer startest, dann brauchst Du bis zu einem Umsatz von 17.500€ im Jahr keine Umsatzsteuer zu bezahlen. (Der Vorteil: weniger Papierkram für Dich.)

▢ Überleg Dir einen Firmennamen. Kleinunternehmen müssen immer ihren Vor- und Nachnamen mit im Firmennamen haben. Dieser muss aber nicht im Logo erscheinen, sondern nur auf den Rechnungen, im Impressum usw.

▢ Ein richtiges Logo brauchst Du nicht sofort, aber wenn Du professionell durchstarten willst, dann solltest Du Dich an einen Grafiker wenden, der das für Dich erledigt. Dein Business soll ja auch nach außen kommunizieren, wer Du bist und was Du machst. Gutes Design zieht gute Kunden an.

▢ Ganz wichtig: eine gute Website. Mit WordPress lassen sich relativ kostengünstig sehr schöne und professionelle Seiten umsetzen. Auch hier kannst Du zu Beginn versuchen es alleine zu machen, aber wenn es professionell werden soll: frag Leute wie mich 😉

▢ Mach Dich über das Thema Buchhaltung schlau und verwende ein Programm für die Erstellung von Angeboten und Rechnungen. Ich selber verwende seit Anfang an Debitoor (Werbung). Damit schreibe ich professionelle Angebote, Rechnungen und ja, auch mal sehr wirksame Mahnungen. Man kann mit dem Programm alle seine Einnahmen und Ausgaben erfassen und grafisch leicht darstellen. Außerdem erstellt es eine Einnahmen-Überschussrechnung und kann Deine Daten für Deinen Steuerberater exportieren.

▢ Wo wir schon beim Thema wären: Such Dir einen Steuerberater! Ehrlich, jetzt schon. Du wirst später dankbar sein, dass Dich jemand professionell in all diesen Fragen und Angelegenheiten berät. Das Honorar geht oft nach dem Einkommen, weshalb Du keine Angst zu haben brauchst, dass Du etliche Hundert Euro bezahlen musst obwohl Du noch kaum etwas verdient hast.

 

Rechtliches:

▢ Wenn Du noch angestellt bist, dann musst Du Deinen Arbeitgeber über Dein Gewerbe informieren. Er muss sogar zustimmen, bevor Du es ausüben darfst. Meistens ist dies aber kein Problem. Er muss schon wirklich einen schwerwiegenden Grund haben, dies abzulehnen.

▢ Wenn Du vor hast, in den kommenden 12 Monaten ein Baby zu bekommen, dann versuche, wenn möglich, neben Deiner Gründung wenigstens eine Teilzeitanstellung zu haben. Das wird Dir einiges bezüglich des Mutterschaftsgeldes und des Elterngeldes erleichtern. Auch in Hinblick auf weitere Kinder und weitere Elternzeiten. Einen ausführlichen Post darüber werde ich in Kürze noch verfassen.

 

Absolute Dont’s:

▢ Das schlimmste was Du tun könntest ist: nichts zu tun. Wenn Du diesen Traum hast und Dich selber verwirklichen willst, dann mach den ersten Schritt! Fang einfach an. Stück für Stück, jeden Tag eine Sache für Deinen Traum und Dein Business.

▢ Lass Dich nicht von anderen Leuten versunsichern, die an deiner Idee zweifeln. Vor allem nicht von denen, die selber noch nie so etwas auf die Reihe bekommen haben.

Nicht in Panik ausbrechen. Du willst Dich „nur“ selbstständig machen und keine Atombombe zünden. Deshalb: Trau Dich Deinen Chef zu fragen; geh zum Gewerbeamt, auch wenn Du nicht weißt, was Dich dort erwarten wird; sprich mit vielen fremden Leuten per Social Media usw… Kurzum: Raus aus deiner Komfortzone!

 

Ich hoffe so sehr, dass ich Dir mit diesen ersten Tipps ein wenig zur Seite stehen konnte. Wenn Dich bestimmte Themen besonders interessieren oder Du Fragen hast, dann schreib mir gerne unten in den Kommentaren! Ich freu mich drauf.

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